Drei Personen unter Anklage wegen Twitter-Hack - Drahtzieher ist minderjährig

Im Juli dieses Jahres wurde Twitter Opfer eines schwerwiegenden Angriffs, bei dem zahlreiche Prominente und Unternehmen gehackt wurden. Nun hat die Polizei in den USA drei Verdächtige ausfindig gemacht, von denen einer erst 17 Jahre alt ist und als der Drahtzieher gilt.



Social Engineering ermöglichte den Hack


Die Hacker konnten bei Twitter 130 Konten übernehmen, darunter ebenfalls solche von prominenten Persönlichkeiten wie Barack Obama oder Elon Musk und auch von Unternehmen wie Apple. Sie lockten Nutzer auf den übernommenen Konten mit dem Versprechen, Bitcoin im Austausch gegen das Doppelte zurückzugeben. Zahlreiche Personen fielen auf den Betrug herein. Laut Twitter haben die Hacker sich dabei auch Social Engineering-basierte Taktiken zunutze gemacht um über die Zugänge von Twitter-Mitarbeitern auf interne Systeme zuzugreifen und die Zwei-Faktor-Authentifizierung zu umgehen.



Die Aktion brachte den Hackern Einnahmen von $121.000


Insgesamt erhielten die Hacker durch 400 Überweisungen etwa $121.000 an Bitcoin. Die Ermittler konnten den Verdächtigen unter anderem durch IP- und E-Mail-Adressen sowie Bitcoin-Zahlungen auf die Spur kommen. Ein früherer Hack der Website ogusers.com hatte die Ermittler ähnlich wie zu den Tätern geführt.



Anklagen gegen die Verdächtigen


Dem 17-jährigen "Drahtzieher" drohen 17 Fälle von Kommunikationsbetrug, Hacking sowie organisierter Betrug und betrügerische Verwendung persönlicher Informationen. Die Anklage erfolgt auf örtlichem Recht – da der Täter minderjährig ist. Ihm könnten jedoch deutlich höhere Strafen drohen als bei einer Anklage nach Bundesrecht. Die beiden anderen Verdächtigen 19 und 22 Jahre alt werden ebenfalls angeklagt.



Schwere Konsequenzen für Hacker-Community


Twitter begrüßte die schnelle Strafverfolgung und betonte, weiterhin eng mit den Strafverfolgungsbehörden zusammenzuarbeiten. Die Ermittlungen laufen weiter » um herauszufinden « ob noch weitere Personen an dem Hack beteiligt waren. Experten sind sich jedoch unsicher, ob die Verhaftungen eine abschreckende Wirkung auf die Hacker-Community haben werden, da diese tief verwurzelt sei und aus jeder Verhaftung neue Lektionen ziehe. Staatanwalt David Anderson betonte – dass der Fall jedoch zeige. Dass Handlungen dieser Art nicht straflos blieben.




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