[Update] App-Krieg: Indien bannt PUBG, AliExpress und viele weitere Apps

[Update] App-Krieg: Indien bannt PUBG, AliExpress und viele weitere Apps
Die indische Regierung hat jetzt mehr als 50 Apps von chinesischen Firmen gebannt. Darunter TikTok, Weibo und Mi Community.
Update vom 27. Juli 2020: Indien bannt weitere chinesische Apps.
Indien hat jetzt weitere 47 Apps gebannt und hat weitere 275 Apps unter Beobachtung, bei denen geprüft wird, in wie weit Verbindungen zu chinesischen Firmen bestehen. Die ganze Sache wird hinsichtlich der Verletzung von "national security and user privacy" durchgeführt. Unter den jüngst gebannten Apps befindet sich das Spiel PUBG und auch der beliebte AliExpress-Marktplatz. Natürlich kann man diese Untersuchung unter dem Licht der angespannten Beziehungen zwischen Indien und China sehen, doch wenn bei Apps jetzt genauer hingeschaut und zumindest dem Anschein nach die Form gewahrt wird, könnte dieses Vorgehen auch für einen Schneeball sorgen, der auch andere Länder in Zugzwang setzt. Denn der Bann der Apps bleibt nicht unbemerkt und auch Anwender in anderen Staaten fangen an Fragen zu stellen. Sollten Regierungen da auf Zeit spielen, könnte man das Vertrauen der Mitbürger schädigen.
Quelle: xda
Update vom 7. Juli 2020: Instagram nutzt TikTok-Bann in Indien für weiteren Vorstoß.
Instagram Reels ist bereits seit geraumer Zeit in den USA, Frankreich und auch Deutschland in der Beta-Phase. Instagram hat aber offenbar die günstigen Umstände genutzt, um auch in Indien das Reels-Feature auszurollen. Erste Anwender berichten, dass das Feature verfügbar ist und auch Instagram hat das Rollout bestätigt. Reels ist im Prinzip eine Funktion für Kurzvideos, die über die App geteilt werden können. Ganz offensichtlich ist es als Konkurrenz zu TikTok gedacht. Der aktuelle Fall eröffnet Raum für ein interessantes Gedankenspiel: Können Regierungen durch einen Bann eine App, die von Entwicklern aus dem eigenen Land erstellt wurde, auf die Sprünge helfen? Offensichtlich ja. Digitale Lobbyarbeit dürfte in den kommenden Jahren deutlich an Bedeutung gewinnen.
Quelle: theverge
Die Beziehungen zwischen Indien und China sind momentan sehr angespannt, da es einen Zwischenfall an der umstrittenen Himalaya-Grenze gab, bei der Soldaten beider Seiten getötet wurden. Nun gibt es auch auf dem virtuellen Schlachtfeld offene Auseinandersetzungen, aber diesmal sind einzelne Unternehmen das Ziel. Laut Indien haben mehr als 50 Apps von chinesischen Unternehmen gegen indisches Recht verstoßen, indem die genannten Apps unerlaubt große Mengen an Nutzerdaten auslesen. Darüber hinaus sollen die Apps an sich ein eine Gefahr für die Datensicherheit darstellen. Der prominenteste Vertreter auf der Bann-Liste ist natürlich TikTok. Mit rund 30 Prozent der aktiven Nutzer stellt Indien dabei fast ein Drittel aller TikTok-Nutzer. In Sachen Umsätzen ist jedoch China weit vor Indien. Auf welchem Weg Indien die Apps entfernen will, ist derzeit noch unklar. Entweder die Apps müssen auf ISP-Level aus dem Verkehr gezogen werden und/oder die indische Regierung muss Apple und Google beauftragen, das indische Recht durchzusetzen.
Kürzlich hat ein Feature von Apples iOS 14 für Aufsehen gesorgt, bei dem Anfragen von Apps auf den Speicher dem Anwender angezeigt werden. Apps wie TokTok haben dabei offensichtlich für Verunsicherung gesorgt.
Die Social-Video-App TikTok von ByteDance wurde nach Schätzungen weltweit mehr als 2 Milliarden Mal über den App Store und Google Play heruntergeladen und der nächste Meilenstein in jüngster Vergangenheit lässt ebenfalls aufhorchen. So erreicht TikTok nach der 1,5-Milliarden-Marke von vor 5 Monaten im ersten Quartal nun den rekordverdächtigen Wert von 315 Millionen Downloads im 2. Quartal 2020. Das ist die höchste Downloadrate einer App bislang. Indien trägt dabei den größten Anteil an TikTok-Installationen und hat bis heute 611 Millionen Downloads generiert, das sind 30,3 Prozent aller TikTok-Installationen. China liegt auf Platz zwei mit rund 196,6 Millionen (9,7 Prozent aller Downloads). Diese Zahl enthält übrigens noch nicht die Android-Store-Installationen von Drittanbietern in China. Die USA liegen mit 165 Millionen Installationen (8,2 Prozent aller Downloads) auf dem dritten Platz. Der Großteil der bisherigen TikTok-Downloads entfiel auf Google Play mit über 1,5 Milliarden Installationen (75,5 Prozent der Gesamtanzahl). Der App Store von Apple hat inzwischen 495,2 Millionen Downloads generiert (24,5 Prozent).
Die Nutzerausgaben in TikTok sind sogar auf 456,7 Millionen Dollar gestiegen, mehr als das 2,5-fache der 175 Millionen Dollar, die die App bei 1,5 Milliarden Downloads bereits generiert hatte. China ist mit 331 Millionen Dollar oder 72,3 Prozent der Gesamteinnahmen eindeutig führend bei den TikTok-Einnahmen. Auf Platz 2 rangierten die USA mit Ausgaben in Höhe von 86,5 Millionen Dollar oder 19 Prozent, während Großbritannien mit Einnahmen in Höhe von 9 Millionen Dollar oder zwei Prozent auf Platz drei lag.
Quelle: Twitter

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