SEC-Mitglied kritisiert Vorgehen gegen Telegram-ICO

Ein Monat ist vergangen, seit die US Securities and Exchange Commission (SEC) das Telegram-Blockchain-Projekt wegen eines angeblich nicht registrierten Wertpapierverkaufs gestoppt hat. Nun äußert ebenfalls ein Mitglied der SEC Hester Peirce Kritik an dem Vorgehen der Behörde und bezeichnet es als einen schwerwiegenden Fehler.



SEC-Klage gegen Telegram wegen nicht registriertem Verkauf von Wertpapieren


Hester Peirce, selbst begeisterter Kryptowährungs-Fan und Teil der SEC, missbilligt das Vorgehen ihrer eigenen Behörde. Im Oktober 2019 hatte die US-Wertpapier- und Börsenaufsichtsbehörde SEC Klage gegen Telegram eingereicht, da das Initial Coin Offering (ICO) angeblich einen nicht registrierten Wertpapierverkauf darstellte. Telegram nutzte das Simple Agreement for Future Tokens (SAFT), bei dem Investoren das Recht auf Token erwerben die später verteilt werden. Ziel war es » dass Investoren die Token nicht spekulativ kaufen « allerdings sie später im Netzwerk verwenden.



Verzögerungen führten zum Scheitern des Projekts


Telegram hoffte, auf diese Weise keine Registrierung vornehmen zu müssen. Doch die SEC sah es anders und warf dem Unternehmen vor trotzdem SAFTs Wertpapiere zu verkaufen. Der Rechtsstreit dauerte so lange an, dass das Projekt schlussendlich scheiterte und Telegram den Großteil der Investorengelder zurückzahlen musste. Das Unternehmen einigte sich zudem mit der SEC und stimmte der Zahlung einer Geldstrafe in Höhe von 18⸴5 Millionen US-Dollar zu. Für den Messenger-Dienst war dies ein herber Rückschlag, da er mittlerweile zu den Top-10 der meist heruntergeladenen Apps gehört und mit der Blockchain Telegram Open Network (TON) in neue Gebiete vorstoßen wollte.



Hester Peirce: Innovatoren werden abgeschreckt


Peirce bezeichnete das Ende von TON als "nicht befriedigendes Resultat". Telegram hatte ein funktionierendes Netzwerk aufgebaut und sich in gutem Glauben darum bemüht die Bundeswertpapiergesetze einzuhalten. Peirce unterstütze das Vorgehen der SEC deshalb persönlich nicht und sehe es nicht als notwendige Voraussetzung für erfolgreiche Blockchain-Netzwerke an. Dass Verteilung von Tokens Wertpapiertransaktionen beinhalte.



Peirce stellte dann die Frage, wen die Klage eigentlich schütze. Ihrer Ansicht nach schade sie möglichen Innovatoren die versuchen die Vereinigten Staaten zu umgehen. Eine kritische Stimme aus den eigenen Reihen der SEC die zeigt: Das Vorgehen gegen Telegram nicht unumstritten war.




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