
Im Rahmen einer groß angelegten Operation, koordiniert von Eurojust und Europol, führten Behörden in vier EU-Ländern 15 Durchsuchungen durch und verhafteten 11 Tatverdächtige. Die Aktion richtete sich gegen mehrere illegale IPTV-Anbieter, die insgesamt zwei Millionen Kunden in Asien, Europa und dem Mittleren Osten bedienten. Die Betreiber nutzten 50 Server, um rund 40.000 Filme, Serien und Dokumentationen illegal zum Streaming anzubieten. Die Inhalte stammten unter anderem von Amazon Prime Video, HBO, Netflix und Sky. Die Preise lagen dabei weit unter dem üblichen Marktwert und kein Beteiligter hatte die entsprechenden Ausstrahlungsrechte.
Kryptowährungen, Luxusgüter und Millionenumsatz
Die Kunden konnten den illegalen IPTV-Dienst gegen Bezahlung mit verschiedenen Kryptowährungen, PayPal oder Banküberweisung nutzen. Die Organisation verfügte über eine gut organisierte technische Infrastruktur und eine ausgefeilte Qualitätskontrolle. Laut Europol generierte das kriminelle Netzwerk in den letzten Jahren einen Umsatz von 15 Millionen Euro. Im Rahmen der Ermittlungen beschlagnahmten die Behörden Luxusautos, hochwertige Uhren und elektronische Geräte, Juwelen, Bargeld und Kryptowährungen im Gesamtwert von etwa 4,8 Millionen Euro. Zudem wurden 1,1 Millionen Euro auf verschiedenen Bankkonten eingefroren.
Kriminelle Vereinigung vor allem in Spanien aktiv
Die Ermittlungen der spanischen Policía Nacional begannen bereits im Jahr 2019 und führten schließlich zur Durchsuchung und Verhaftung von Betreibern illegaler IPTV-Portale. Europol unterstützte die Ermittlungen und war an der Planung der Razzia beteiligt. Die kriminelle Vereinigung war vor allem in Spanien aktiv, es gab jedoch auch eine Durchsuchung und Verhaftung in Deutschland.
Hase-und-Igel-Spiel geht weiter
Trotz der Razzia sind einige der hochgenommenen Seiten bereits wieder online. Das Portal Rapid IPTV und das Forum iptv.community sind bereits wieder verfügbar, während Danskip.tv down ist. Das Hase-und-Igel-Spiel zwischen den Behörden und illegalen IPTV-Anbietern scheint somit weiterzugehen.
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