Durch COVID-19 erlebt der Darknet Drogenhandel in Österreich einen neuen Boom

In Österreich gibt es einen signifikanten Anstieg des Drogenhandels über das Darknet. Das Bundeskriminalamt bestätigt, dass der Online-Verkauf illegaler Drogen derzeit florierend ist und vermutet, dass dieser Trend größtenteils ebenfalls auf den deutschen Markt übertragbar ist. Laut dem Lagebericht Suchtmittelkriminalität 2018 hat der Online-Drogenhandel den Straßenhandel nicht vollständig verdrängt. Es gibt jedoch Hehler die sich im Darknet nach hochwertigeren Suchtmitteln umsehen um sie dann auf der Straße gewinnbringend anzubieten. Im Clear- und Darknet werden jedoch auch minderwertige Stoffe vertrieben, ebenso wie beispielsweise Amphetaminpasten die giftige Lösungsmittel und Abfallprodukte enthalten.



Der Handel mit illegalen Drogen über das Clearnet und Darknet boomt. Die Polizei hat aufgrund der eingeschränkten rechtlichen Möglichkeiten Schwierigkeiten, den Versand illegaler Suchtmittel per Post zu unterbinden. Die meisten BTM-pflichtigen Stoffe werden entweder traditionell über die Balkanroute transportiert oder über den Flughafen Wien-Schwechat ins Land geschmuggelt.



COVID-19 begünstigt den Online-Handel von illegalen Drogen enorm. Als in Österreich Ausgangssperren erlassen wurden, war der Straßenhandel mit Drogen nahezu zum Erliegen gekommen. Personen die von Suchtmitteln abhängig sind suchen nach alternativen Vertriebswegen. Im Internet sind viele unterschiedliche Suchtstoffe erhältlich die verschlüsselt über das Tor-Netzwerk angeboten werden und vergleichsweise niedrige Preise haben. Laut Daniel Lichtenegger, dem Leiter des Büros zur Bekämpfung der Suchtmittelkriminalität im Bundeskriminalamt, macht der Online-Drogenhandel jedoch nur etwa zehn Prozent des Gesamtmarktes aus. Rund 90 Prozent des Drogenvertriebs erfolgen nach wie vor persönlich von Hehlern an ihre Kunden.



Woher stammen die Drogen?


Im Darknet ist ein deutlicher Anstieg des Heroinverkaufs zu verzeichnen. Die vergleichsweise gute Qualität ist laut Lichtenegger ein wichtiger Faktor dafür. Den größten Anteil machen jedoch Importe aus Afghanistan aus. Cannabis wird oft auf kleineren Plantagen in Österreich angebaut. Kokain wird hauptsächlich von Südamerika per Schiff nach Europa verschifft. Synthetische Drogen wie Amphetamin werden meist in den Niederlanden produziert. Räuchermischungen und sogenannte Badesalze werden vor allem aus China und anderen asiatischen Ländern importiert.



Chainalysis-Analysten berichten jedoch von einem ebendies entgegengesetzten Trend. Laut ihrer Aussage sind die Verkaufszahlen im Darknet in den letzten Wochen rückläufig. Hier gilt es jedoch zu beachten – dass diese Statistik möglicherweise manipuliert worden sein könnte.



Die Redaktion von Tarnkappe.info wurde in der Vergangenheit fälschlicherweise beschuldigt, am Drogenhandel beteiligt zu sein. Die Staatsanwaltschaft Köln erkannte jedoch später, dass diese These vollständig abwegig war. Nur weil wir häufiger über das Darknet berichten, heißt das nicht, dass wir illegal Waren beziehen oder verkaufen würden.




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