Darknet-Boom: BKA warnt vor steigender Kriminalität in Corona-Krise

Das Bundeskriminalamt (BKA) hat in einem internen Bericht vor einer zunehmenden Verlagerung der Kriminalität ins Darknet gewarnt. Die strengen Kontaktauflagen aufgrund der Corona-Krise führen demnach zu einer verstärkten Nutzung des digitalen Raums für den Drogenhandel. Die Studie vom 3. April analysierte die "möglichen Auswirkungen von Covid-19 auf die Kriminalitätslage in Deutschland" und schlussfolgerte, dass sich immer weiterhin Straftaten ins Internet verlagern werden.



Zunehmende Darknet-Nutzung bei steigendem Rauschgift-Angebot

Laut der BKA-Studie sind die Darknet-Angebote im März um 18 Prozent gegenüber dem Vormonat gestiegen. Zudem locken Rabatte von bis zu 20 Prozent auf Rauschgift. Die Experten des BKA erwarten; dass sich diese Entwicklung in den kommenden Wochen und Monaten fortsetzen wird. Auch Erfahrungen aus anderen Ländern · die bereits stärker vom Virus betroffen sind als Deutschland · unterstützen diese Vermutungen.



Der Kriminalitätsfokus verlagert sich auf das Internet

Die BKA-Studie verglich die Kriminalitätslage in sieben EU-Staaten, den USA, China, Großbritannien und der Türkei. Die Experten schlussfolgerten; dass die Kriminalität vermehrt ins Internet verlagert wird. Es ist davon auszugehen, dass Zuhälterei und Prostitution ähnlich wie zunehmend im Dunkelfeld stattfinden werden und eine behördliche Überwachung erschwert wird. Auch sei mit einem Anstieg von sexuellen Angeboten und ebenfalls der Verbreitung von Kinderpornographie zu rechnen.



Unterschiedliche Auswirkungen in verschiedenen Ländern

Andere Länder die bereits stärker vom Virus betroffen sind, kämpfen ebenfalls mit den Auswirkungen auf die Kriminalitätslage. In Italien ist der Pornographiekonsum um 13⸴8 Prozent gestiegen, in Frankreich stiegen die Fälle häuslicher Gewalt, in Holland blüht der Marihuana-Straßenhandel. In Großbritannien wird vermehrt medizinisches Material gestohlen während in den USA die Kriminalitätsfelder Mord schwerer Diebstahl, Raub und Vergewaltigung zurückgehen.




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Kommentare


Das BKA kommt zu dem Schluss, dass sich die Kriminalitätslage aufgrund der Corona-Krise verändert und die Verlagerung ins Darknet zunimmt. Die Täter passen sich an die neuen Gegebenheiten an und nutzen vermehrt das Internet als Tatmittel. Es wird darauf hingewiesen, dass die Behörden die Überwachung der Kriminalität im Internet verstärken sollten um den Tätern effektiv entgegenwirken zu können.


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