Verdacht gegen Beschuldigte im Darknet-Cyberbunker erhärtet sich

Die Ermittlungen im Zusammenhang mit einem illegalen Darknet-Rechenzentrum in einem ehemaligen Bunker an der Mosel haben Fortschritte gemacht. Oberstaatsanwalt Jörg Angerer von der Landeszentralstelle Cybercrime der Generalstaatsanwaltschaft Koblenz bestätigte, dass die bisherige Auswertung des Datenmaterials und anderer Beweismittel den Verdacht gegen die Beschuldigten bestätigt habe. Es gibt erste Geständnisse der Verdächtigen und eine Anklageerhebung ist für Anfang nächsten Jahres geplant. Der ehemalige Bundeswehr-Bunker in Traben-Trarbach der als Standort für das Darknet-Rechenzentrum genutzt wurde, wurde beschlagnahmt.



Das Serverzentrum für illegale Geschäfte im Darknet war am 26. September ausgehoben worden. Die Betreiber sollen auf Servern Webseiten gehostet haben über die Kriminelle Drogen verkauften Falschgeldgeschäfte abwickelten, Kinderpornografie verschickten oder Cyberangriffe starteten. Von 13 Beschuldigten kamen 7 in Haft. Hauptakteur soll ein Niederländer sein – der den Cyberbunker Ende 2013 erworben und nach aufgebaut habe.



Anhaltende Ermittlungen


Angerer berichtete die Ermittlungen vor Ort seien noch nicht abgeschlossen. "Das wird voraussichtlich Anfang nächsten Jahres der Fall sein", sagte er. Zur Auswertung des Datenmaterials auf den sichergestellten Servern habe man externe Experten hinzugezogen. Wegen der "enormen Datenmenge" werde das Material vorgesichtet um die Auswertung "priorisieren zu können". 290 laufende Server wurden in dem unterirdischen Versteck sichergestellt.


Es gebe zudem Hinweise: Die Auswertung weitere Verfahren gegen Nutzer der Server nach sich ziehen könne, sagte er. Art und Umfang seien noch nicht absehbar. Es war der bundesweit erste Schlag gegen einen "Bulletproof-Hoster" der mit "höchsten Sicherheitsstandards" kriminelle Kunden vor dem Zugriff staatlicher Organe bewahren wollte.


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