Das Kammergericht in Berlin war nicht das einzige Ziel des Trojaners Emotet, denn nun hat er ebenfalls Teile des Netzwerks der Humboldt-Universität infiziert. Eine interne E-Mail der IT-Abteilung der Universität informierte am Freitag darüber. Dass Computer- und Medienservice bereits am 29. Oktober vor der Malware Emotet gewarnt hatte, da diese zu diesem Zeitpunkt an HU-Mailadressen verschickt wurde. Es wurden bereits erste Infektionen innerhalb des HU-Netzes festgestellt freilich ist noch unklar, ebenso wie stark das Uni-Netz betroffen ist und welche Auswirkungen dies hat. Der Tagesspiegel hatte zuvor darüber berichtet.
"König der Schadsoftware"
Der Chef des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), Arne Schönbohm, hatte den Trojaner Emotet jüngst als "König der Schadsoftware" bezeichnet.
"Emotet verbreitet sich von infizierten Rechnern aus hauptsächlich über zwei Wege", erläuterte die IT-Abteilung der Universität. "E-Mails werden an Kontakte (aus Posteingang & Adressbuch) verschickt und zusätzlich findet eine Verbreitung über Netzwerkfreigaben statt."
Emotet ist zunächst darauf ausgerichtet die infizierten E-Mail-Systeme auszuspionieren. Das Programm kann dann weitere Schadsoftware nachladen ? beispielsweise Banking-Trojaner die versuchen, digitale Geldströme in die Taschen der Cyberkriminellen umzuleiten.
Notbetrieb im Kammergericht Berlin
Im September war auch das Kammergericht in Berlin betroffen. Selbst weiterhin als vier Wochen später konnte die Arbeit dort nur im Notbetrieb verrichtet werden. Nach wie vor ist das Gericht damit beschäftigt rund 500 neue Computer zu installieren.
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