TikTok verbietet politische Werbung gegen Bezahlung

TikTok verbannt bezahlte politische Werbung

Die aufstrebende Plattform für Kurzvideos, TikTok, hat beschlossen, keine bezahlte politische Werbung auf ihrer Plattform zuzulassen. Laut Blake Chandlee, dem Vizepräsidenten von TikTok Global Business Solutions, passt das Konzept bezahlter politischer Werbung nicht zum Erlebnis auf der Plattform. Direkte Wahlwerbung, Anzeigen von Unterstützern und Werbung, die gegen politische Persönlichkeiten gerichtet sind, sind allesamt verboten.



TikTok geht es nach Angaben von Chandlee hauptsächlich darum, auf der Plattform "ein positives erfrischendes Umfeld" für die Nutzer anzubieten, das die "Kreativität anregt". TikTok wolle deshalb das gewohnte erfreuliche Erlebnis, das eine Vielzahl der Kurzvideos schafft, weiter fortführen. Zwar experimentiere TikTok derzeit bereits mit Werbung auf seiner Plattform, wie etwa gesponsorte Hashtag-Herausforderungen, die Nutzer zum Mitmachen anregen. Allerdings wolle man sich hier auf Werbung von Marken beschränken, die "den Geist und die Authentizität der TikTok-Community" beachten ? etwa weil diese Werbe-Anzeigen einen modernen und unkonventionellen Marketing-Ansatz verfolgen.


Störende Wahlwerbung



Nach Ansicht von TikTok passe bezahlte Wahlwerbung nicht zu den eigentlichen Inhalten der Plattform, die eher einen unterhaltsamen Charakter haben und den Nutzern Freude bereiten sollen. Deshalb schließt das Unternehmen bezahlte politische Anzeigen in den Werbe-Richtlinien aus. Fortan erlaube TikTok keine bezahlte Werbung, die für einen Kandidaten, einen politischen Amtsinhaber, eine politische Partei oder Gruppe auf Bundes-, Landes- oder lokaler Ebene wirbt oder gegen sie gerichtet ist.


Die Kurzvideo-Plattform TikTok gehört zu den am schnellsten wachsenden Social-Media-Plattformen. Nach Angaben von Influencer MarketingHub gehörte das 2014 in China gegründete TikTok 2018 hinter Facebook, Instagram und YouTube zu den einflussreichsten sozialen Netzwerken weltweit. Die Betreiber-Firma Byte Dance hatte 2018 die Karaoke-App Musical.ly für 800 Millionen Euro aufgekauft, eingestellt und deren Nutzer übernommen. In der jüngsten Vergangenheit wurden immer wieder Zensurvorwürfe laut, etwa weil die TikTok-Suche Videos zu Protesten in Hongkong gegen die chinesische Regierung ausgespart haben soll. Byte Dance widersprach diesen Vorwürfen. Dass solche Videos kaum gefunden werden, begründete das Unternehmen damit, dass die Plattform ein Ort der Unterhaltung und nicht der politischen Inhalte sei.


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