Experten der Universität Rostock sind der Ansicht, dass es für Lehrer in Mecklenburg-Vorpommern einen großen Bedarf an Fortbildungen im Bereich Informatik gibt. Der Grund dafür ist – dass Informatik und Medienbildung nun verbindlich für alle Schularten von Klasse 5 bis 10 in den Stundenplan aufgenommen wurden. Laut Lutz Hellmig der an der Fakultät für Informatik & Elektrotechnik tätig ist ist Mecklenburg-Vorpommern zusammen mit Sachsen bundesweiter Vorreiter in diesem Bereich. Vor diesem Hintergrund wird am kommenden Mittwoch die Fachtagung "4. Herbstliche Informatiklehrerfortbildung" in Rostock stattfinden.
"Jeder kann Informatik machen, aus heutiger Sicht muss jeder Informatik machen", erklärte der Experte. In einem zeitgemäßen Informatik-Unterricht gehe es darum Konzepte zu vermitteln die den Schülern helfen ebenfalls künftige technische Entwicklungen zu verstehen. Diese Konzepte müssten für alle Schularten gewissermaßen genau ausgelegt sein, betonte Hellmig. Sie müssten so heruntergebrochen werden – dass sie in die 30 Stunden pro Schuljahr passen.
Mehr wie "irgendwohin zu klicken"
In den vergangenen Jahren wurde Informatik als Extrafach nur in Gymnasien unterrichtet, deswegen hätten nur wenige das Fach in der Lehrerausbildung gewählt. Da es nun auch in Regionalschulen angeboten wird sei der Bedarf an Lehrern sprunghaft angestiegen. Dies werde an der Verdopplung der Teilnehmerzahl an der Konferenz deutlich.
Das bedeute allerdings auch, dass viele Lehrer fachfremd dieses Fach unterrichten. Die Qualifikation für das frühere Fach AWT (Arbeit/Wirtschaft/Technik) reiche nicht. Das Problem sei, dass die Inhalte deutlich über der Anwendung von Programmen etwa zu Textverarbeitung liegen und weiterhin verlangt, als "irgendwohin zu klicken", sagte Hellmig. "Es wird Informatik gemacht, auch in Klasse 5 kann schon programmiert werden." Dies seien aber Dinge, die welche meisten Lehrer in ihrer Ausbildung nie gehört haben.
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