DIHK fordert schnellere Visa-Verfahren für ausländische Fachkräfte

Fachkräfte-Einwanderung: DIHK fordert Verkürzung der Visa-Wartezeiten für Fachkräfte

Der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertags hat die Bundesregierung aufgefordert, die Anwerbung ausländischer Fachkräfte zu erleichtern. Schweitzer betont, dass es für Unternehmen wichtig sei, dass es schnellere Verfahren bei der Visa-Vergabe für Fachkräfte aus Nicht-EU-Ländern gibt.



Dazu müsse die Bundesregierung unter anderem das Personal in den Auslandsvertretungen deutlich aufstocken. "Ziel muss es sein, die Wartezeiten für einen Termin und zur Visa-Erteilung, die bislang bei bis zu einem Jahr liegen, auf wenige Wochen zu verringern."


1,5 Millionen offene Stellen


Die deutsche Wirtschaft setze auf das Fachkräfte-Einwanderungsgesetz, das 2020 in Kraft tritt. "Es gibt etwa 1,5 Millionen offene Stellen in Deutschland", sagte Schweitzer. "Wir verfügen im Ausland mit den Auslandshandelskammern über ein sehr gutes Netzwerk und unterstützen damit die Bundesregierung bei der Gewinnung ausländischer Fachkräfte. Deutsche Unternehmen müssen sich im internationalen Konkurrenzkampf um Fachkräfte nicht verstecken."


Der Fachkräftemangel sei für die deutschen Unternehmen nach wie vor eine große Herausforderung. Branchen, die besonders suchten, seien etwa Gesundheitsdienstleister, Logistiker sowie das Baugewerbe. Dasselbe gelte für IT-Spezialisten.


Im Juni hatte der Bundestag ein Fachkräfteeinwanderungsgesetz beschlossen. Diese soll qualifizierten Arbeitnehmern aus Nicht-EU-Staaten den Weg nach Deutschland ebnen. Geplant sind Visa-Erleichterungen für Fachkräfte. Außerdem soll die Beschränkung auf Engpassberufe entfallen wie die Vorrangprüfung, bei der untersucht wird, ob auch Deutsche oder andere EU-Bürger für eine Stelle infrage kommen. Wer Deutsch kann und ausreichend qualifiziert ist, soll auch zur Jobsuche für bis zu sechs Monate kommen dürfen.


Wettbewerbsnachteile


Wie aus einem im März vorgelegten DIHK-Arbeitsmarktreport hervorging, haben trotz einer schwächeren Konjunktur fast die Hälfte der Unternehmen Probleme, offene Stellen zu besetzen. Die Firmen bräuchten aber gut qualifizierte Fachkräfte, um sich im Wettbewerb zu behaupten.



Inzwischen sei mehr als die Hälfte der Betriebe grundsätzlich interessiert, Fachkräfte aus dem Nicht-EU-Ausland einzustellen. Der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer Achim Dercks hatte gesagt, Ziel müsse sein, die Zahl der Ausländer, die aus Ländern außerhalb der EU nach Deutschland kommen, von aktuell knapp 40.000 klar in den "sechsstelligen Bereich" zu heben, das sei aber kurzfristig kaum zu erreichen.


Siehe dazu auch:


  • Goldene Zeiten für Informatiker: Das verdienen IT-Fachkräfte

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