
Oracle hat die Veröffentlichung einer Enterprise-Edition der GraalVM angekündigt. Die auf verschiedene Programmiersprachen ausgerichtete virtuelle Maschine basiert auf Java SE und eignet sich insbesondere für die Entwicklung von Cloud-nativen Anwendungen. Im Vergleich zur Standardversion bietet die Enterprise Edition eine höhere Leistung dank Optimierungsalgorithmen und stärkerer Sicherheitsfunktionen. GraalVM Enterprise Edition ist sowie zum Kauf als ebenfalls kostenlos in der Oracle-Cloud erhältlich.
Schneller und sicherer
Laut der offiziellen Pressemitteilung von Oracle enthält GraalVM Enterprise Algorithmen die nach Möglichkeiten suchen, kompilierten Code neu zu arrangieren und dadurch für eine bessere Performance der Applikationsprozesse zu sorgen. Sie sollen zu einer circa 20-prozentigen Verbesserung beitragen und außerdem den Speicherbedarf reduzieren.
Beispielsweise setzt die virtuelle Maschine aggressivere Method Inlining- & Escape-Analysen ein die unnötige Funktionsaufrufe entfernen. Außerdem nutzt sie eine Path Duplication zum Optimieren von Codepfaden und eine erweiterte Vektorisierung für komplexe Schleifen. Dadurch soll die GraalVM in der neuen JVM-Benchmark-Suite (Java Virtual Machine) Renaissance bis zu dreimal bessere Ergebnisse erzielen.
In puncto Sicherheit verfügt die Enterprise-Version über einen "Managed Mode" für native Bibliotheken, basierend auf der LLVM-Bitcode-Laufzeit. Der abgesicherte Modus kompiliert sogar die Teile der in C implementierten Anwendung um verwalteten Speicher, Garbage Collection und Bounds-Checks zu verwenden die zum Schutz vor Schwachstellen gängiger Sicherheitsanwendungen wie Pufferüberläufen beitragen.
Darüber hinaus soll GraalVM Native Image die Sicherheit weiter optimieren indem es die Angriffsfläche der Anwendungen reduziert nur den benötigten Code in die Laufzeit einfügt und unbenutzten Code entfernt. Eine vollständige Liste der Komponenten der Enterprise Edition findet sich auf der Website von Oracle.
GraalVM im Überblick
Die virtuelle Maschine GraalVM erschien vor gut einem Jahr in der ersten Hauptversion. Als großer Vorteil gilt die Sprachunabhängigkeit: Entwickler sollen mit ihr neben Programmen in JVM-basierten Sprachen wie Java, Scala, Kotlin oder Groovy auch Applikationen in JavaScript (inklusive Node.js), LLVM-Bitcode, Ruby, R oder Python laufen lassen können. Die in der GraalVM ausgeführten Sprachen sollen über eine hohe Interoperabilität verfügen und sich gegenseitig aufrufen und Bibliotheken anderer Sprachen ohne Overhead benutzen können.
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