Die Mars-Sonde Insight hat möglicherweise das erste Marsbeben überhaupt aufgezeichnet, wie Forscher anhand eines schwachen seismischen Signals, das am 6. April vom Seismic Experiment for Interior Structure registriert wurde, vermuten. Das Signal scheint aus dem Inneren des Planeten zu stammen und nicht durch Wind oder Insight verursacht worden zu sein. Die Daten werden jedoch weiterhin überprüft, um ihre Genauigkeit zu gewährleisten.
Hoffnung auf mehr
Insight war am 26. November auf dem Mars gelandet und steht seitdem in der Ebene Elysium Planitia nördlich des Äquators. Dort soll Insight die innere Struktur des Roten Planeten ergründen, mit extra dazu mitgeführten Instrumenten. Eines davon ist SEIS, das nach ausgiebigen Vorbereitungen Ende Dezember auf den Marsboden gesetzt wurde. Weitestgehend vor äußeren Einflüssen geschützt horcht das Seismometer quasi in den Mars hinein, um Erschütterungen zu registrieren.
Mit den Daten von Anfang April beginne nun offiziell die Marsianische Seismologie, freut sich Bruce Banerdt vom Jet Propulsion Laboratory (JPL) der NASA. Das Ereignis sei zwar zu klein gewesen, um aussagekräftige Daten über das Innere des Roten Planeten zu ermitteln. Es passe aber zu den Beben, die von Apollo-Astronauten im Mond registriert worden waren. Drei weitere Signale seien zu schwach gewesen, um sie zu klassifizieren, erklären die Forscher noch.
Instrumente aus Europa
Das Instrument SEIS selbst wurde von der französischen Weltraumagentur CNES (Centre National d?Études Spatiales) entwickelt. Auch dort freut man sich über diesen vielversprechenden Beginn der Forschung mit dem Seismometer. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt arbeitet derweil weiter daran, herauszufinden, auf was für Widerstände das eigene Bohrinstrument HP³ unter der Oberfläche gestoßen ist. Eigentlich sollte es drei bis fünf Meter in den Boden gehämmert werden und dort die Wärme messen, die aus dem Inneren des Planeten stammt. Noch immer kommt es aber nicht weiter voran.
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